Geschichte

 Gemeinde Müglitztal

Im Zuge einer Gemeindegebietsreform schlossen sich am 1. März 1994 die Gemeinden Burkhardswalde, Maxen, Mühlbach und Weesenstein zur neuen Gemeinde Müglitztal zusammen.

2002 bildete die Gemeinde Müglitztal mit der Nachbarstadt Dohna  eine Verwaltungsgemeinschaft.



Die Gemeinde Müglitztal war bereits mehrfach von Hochwasserüberschwämmungen betroffen (1927, 2002).

Besonders in Erinnerung blieb  das Hochwasser der Müglitz im Jahr 2002.  Dabei wurden Wohnhäuser, Brücken sowie ganze Existenzen zerstört. Der Park von Schloss Weesenstein wurde vollkommen verwüstet. Straßen waren verschlammt und vermüllt.


Nur aufgrund der Unterstützung und der vielen Spenden erinnert heute lediglich das Flutmuseum in Weesenstein an die schweren Tage zur Hochwasserkatastrophe.


Für diese sind die Müglitztaler Einwohner, sowie die Gemeindeverwaltung Müglitztal bis zum heutigen Tage unendlich dankbar.



Schloss Weesenstein


Zum ersten Mal wurde Schloss Weesenstein 1318 urkundlich als »Weysinberg, dem huse« erwähnt. Die Herrschaft besaß von  1406 bis 1772 die Familie von Bünau. Diese waren somit die längste Zeit die Besitzer in der Geschichte von Schloss Weesenstein.

Die Familie zählte besonders in der Zeit der Renaissance zu den einflussreichsten und vermögensten Adelshäusern in Sachsen.


Im Jahr 1772 gelangte Schloss Weesenstein in den Besitz von Frau Johanna Christiana von Uckermann, Gemahlin des hessischen Geheimrates und Generalpostintendanten Johann Jacob.


Im Jahre 1830 erwarb König Anton von Sachsen das Schloss und die Herrschaft Weesenstein. Sein Neffe, spätere König Johann von Sachsen wurde der nachfolgende Besitzer, welcher das Schloss und Herrschaft Weesenstein 1917 an den Großindustriellen Alwin Bauer verkaufte.

Die Erbin Bauers konnte das Schloss finanziell nicht unterhalten und veräußerte es.


1933 erwarb der Landesverein Sächsischer Heimatschutz mit Hilfe von Spenden der Bevölkerung die Weesensteiner Anlage und gründete ein Jahr später das bis heute bestehende Museum. Im Zweiten Weltkrieg wurden in den Räumen des Schlosses zahlreiche Dresdner Kunstschätze untergebracht. Nach 1945 waren Schloss und Park in Trägerschaft der Gemeinde Weesenstein. Heute sind Schloss und Park Weesenstein im Besitz des Freistaates Sachsen.


Quelle: Schlösserland Sachsen- Schlossverwaltung Weesenstein


Schlacht bei Maxen


 Schlacht bei Maxen 20. 11. 1759

Feldmarschall Daun, dessen Armee in Schlesien operierte, entschloss sich das in seinem Rücken stehende Finck`sche Korps anzugreifen. General v. Finck hatte von Friedrich II. die Anweisung: "...kommt was Starkes oder hat der Feind nur eine gute Disposition, so könnt ihr solche passieren lassen..."
 
Am 19.11. brach das Reservekorps O´Donnels und Sincére`s um 7 Uhr morgens von Rippchen auf und marschierte unter Daun`s persönlicher Führung nach Dipoldiswalde. Acht Batallione besetzten diesen Punkt, der Rest bezog ein Lager zwischen Oberheßlich und Malter. Daun wollte die Preussen am anderen Morgen von drei Seiten zugleich, nämlich von Hausdorf, Dohna und Wittgensdorf angreifen. Fink erfuhr durch seine Spione von der drohenden Gefahr und traf Gegenanstalten, um sich bis zur erhofften Ankunft des Königs halten zu können.


Am Morgen des 20.11. marschierten die Österreicher in 4 Kolonnen auf Maxen. Eine Abteilung blieb in Malter stehen, um gegen einen etwaigen preussischen Vorstoß deren Rücken zu decken. Von Reinhardsgrimma ließ Daun in 2 Treffen aufmarschieren, die Preussen - aus dem Ort vertrieben - zogen sich auf die Höhen hinter Hausdorf zurück. Österreichische Grenadiere erstiegen die steile und vereiste Anhöhe rechts vom Weg, der von Reinhardsgrimma nach Hausdorf führt, von welcher die preussischen Stellungen gut übersehen werden konnten.

 

Eine Batterie von acht 12-pfündigen Geschützen wurde auf die Anhöhe geführt, welche die Preussen auf den Höhen hinter Hausdorf in die Flanke nahm. Unter ihrem Feuer erstiegen die Grenadiere die von den Preußen besetzten Anhöhen. Diese zogen sich in die Linie bei Maxen zurück. Darauf bestückten die Österreicher auch diese Anhöhen mit Kanonen und beschossen die preußischen Stellungen heftig.


Danach rückten die österr. Grenadiere gegen den preußischen linken Flügel vor, erklommen die steilen und glatten Anhöhen und vertrieben zwei preußische Batallione in die Mitte der feindlichen Stellung, drangen in die entstandene Lücke und verjagten die Preußen aus Maxen.
General Brentano kam unterdessen mit seinem Korps in die Flanke und Rücken der Preußischen Stellung. Die Reiterei, die Fink gegen ihn schickte, wurde durch Kanonen- beschuß und eine Flankenattacke der kaiserlichen Reiterei in Unordnung zurückgeworfen. Daun rückte nun gegen die sich bei Schmorsdorf sammelnden Preußen vor und trieb sie von Anhöhe zu Anhöhe.


Ein nochmaliger Angriff der preußischen Reiterei auf die Grenadiere wurde zurückgewiesen, zwei feindliche Batallione gänzlich zerstreut und ihre Kanonen und Fahnen erobert.


Am Abend sammelte Finck seine zerstreuten Truppen hinter Falkenhain und Ploschwitz. Er wollte im Schutze der Nacht durch die Engwege über Wesenstein und Burkhardtswalde, jenseits der Müglitz fortziehen. Aber er fand alle Wege besetzt und konnte nirgends durchdringen. Bei Dohna stand der preußische General Wunsch ebenso eingeschlossen wie Fink. Letzterer hatte bereits seine ganze Artillerie verloren, seine Munition verschossen und seine Mannschaft war auf weniger als die Hälfte geschmolzen.


Am anderen Morgen streckte das ganze Finck´sche Korps die Waffen und wurde unter starker Bedeckung zum Großen Garten in Dresden geführt und von dort in Abteilungen nach Böhmen. In Gefangenschaft gerieten 13.741 Mann, darunter 9 Generäle, 500 Offiziere, dazu 120 Fahnen und Standarten und die ganze Artillerie.
 

Die Österreicher verloren 304 Tote und 630 Verwundete. Von den Gefangenen starben später in der Steiermark Tausende an der roten Ruhr. Der König schrieb Finck: "...es ist ein ganz unerhörtes Exempel, dass ein preußisches Korps das Gewehr vor dem Feind niederleget..."
 
Friedrich August v. Finck, geb. 1718 in Strelitz war erst in russischen Diensten. 1759 preußischer General, blieb er nach Maxen bis 1763 in Kriegsgefangenschaft. Zurückgekehrt, wurde er vor ein Kriegsgericht (unter dem Vorsitz v. Zieten`s) gestellt, kassiert und für ein Jahr nach Spandau gebracht. Nach seiner Freilassung ging er in dänische Dienste als General der Infanterie. Er starb 1766.



 


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